Mein erster Kontakt mit dieser Handarbeit war rein zufällig.
Meine Sommerferien verbrachte ich oft bei meiner Oma.
Beim Stöbern, in Haus und Hof, entdeckte ich auf dem Dachboden abgedeckte Klöppelsachen.
Ich hatte keine Ahnung was ich da entdeckt hatte.
Auf dem Klöppelsack befand sich eine Spitze und daran alle notwendigen Klöppel.
Neugierig wie ich bin, schaute ich es mir genauer an.
Zur damaligen Zeit, ich war 8 Jahre alt, traute ich mich nicht meine Oma zu fragen, was das ist.
So verbrachte ich viele Sommertage "heimlich" auf dem Dachboden damit, den über Jahre von ihren 7 Söhnen und deren Freunden verursachten Huderfitz zu entwirren.
Mein Ziel war es, heraus zu finden, wie diese Spitze gearbeitet wurde.....
Soweit meine Vision.
Einige Tage später, ich befand mich wieder auf dem Dachboden und entwirrte die Fäden, kommt meine Oma mit den Worten "Mädel was machst du die ganze Zeit hier oben?" hoch auf den Dachboden.
Sieht was ich da mach und geht wieder nach unten, ohne ein Wort.
Nach kurzer Zeit kam sie wieder. In ihrer Hand eine Schere, die mir riesig vorkam.
Sie nahm die Klöppel in die Hand und ...... schnipp ....... alle Fäden waren durch geschnitten.
Mein einziger Gedanke "Na super, nun erfahre ich nie wie das geht." machte mich sehr traurig.
Jedoch passierte dann etwas für mich unerwartetes.
Meine Oma sagte, ich solle mit nach unten kommen.
Sie nahm 4 Klöppel mit, steckte diese auf eine Schlummerrolle und forderte mich auf damit zu Flechten.
Mit drei Fäden konnte ich flechten, aber mit vieren?? Wie sollte den das gehen?
Ich versuchte mein Glück mit mehr oder weniger Erfolg.
Meine Oma schaute sich mein Werk an, öffnete das von mir geflochtene und zeigte mir den Grundschlag des Klöppeln.
Den Rest des Tages verbrachte ich damit diesen zu üben. Ich arbeitete den Grundschlag und meine Oma machte ihn wieder auf.
Am nächsten Tag hieß es ab nach Hause. Die Ferien waren vorbei.
Ich bekam einige Klöppel auf der Schlummerrolle mit nach Hause, um zu Üben.
Und falls ich beim nächsten Besuch noch Interesse habe, versprach sie, dann zeigt sie mir das Klöppeln.
Was daraus geworden ist?
Eine meiner größten Leidenschaften!
Später erzählte sie mir, dass sie das Klöppeln als Kind gelernt hat und nach der Schule immer eine vorgegebene Strecke klöppeln musste, bevor sie zum Spielen gehen durfte.
Auch, dass sie nicht damit gerechnet hatte, dass es in ihrer Familie einmal jemanden geben wird, der sich dafür interessieren würde.
Sie hat daraufhin selber wieder angefangen intensiv zu Klöppeln.
Und es gab noch viele Tage und Abende, die wir zusammen geklöppelt haben.
Danke dafür.
Und nun ist es für mich an der Zeit, diese Handarbeit weiterzugeben.
Auf YouTube und hier auf der Seite "VideoKurse" findest Du Videos mit Schritt für Schritt Anleitungen zu den verschiedenen Spitzenarten.
Ich wünsche Dir viel Freude beim erreichen Deines Zieles.